EntwicklungsRäume
Wir gestalten als Forum für gemeinsames Lernen mit Erwachsenen Entwicklungsräume: kompetent und kreativ, achtsam und respektvoll, erfahrungsbezogen und praxisorientiert.
Wir verstehen unsere Seminare, Denk-Werkstätten, Supervisions- und Beratungsangebote als Lernräume für Menschen, die mit Menschen arbeiten: ehrenamtlich engagiert oder hauptberuflich tätig, als Einsteiger/in oder Profi in Erwachsenenbildung, Gemeindearbeit, sozialen Einrichtungen und Verbänden.
Wir nehmen gemeinsam mit unseren Mitgliedseinrichtungen und Partnern in der Region gesellschaftliche und kirchliche Veränderungsprozesse wahr und entwickeln Modelle und Projekte für die Arbeit mit Erwachsenen.
Wir unterstützen und vernetzen als Service und Geschäftsstelle Bildungsangebote in Kirchengemeinden und Einrichtungen.
Gedankensplitter
Schon und noch nicht – das geht mir durch den Kopf, wenn ich dieser Tage durch den Supermarkt gehe. Überall stehen sie verlockend in vollen Regalen, lachen einen an, verführen zum süßen Genuss: Lebkuchen, Plätzchen, Stollen – eigentlich „Weihnachtsgebäck“, zumindest was für die Adventszeit. Noch sind wir im November mit Buß- und Bettag, stehen zwischen Sterbegedenken, Totentagen und Advent, zwischen dem zu Ende gehenden alten Kirchenjahr und dem Neubeginn am 1. Advent.
Schon und noch nicht – nicht mehr das Bisherige, aber auch noch nicht wirklich das Neue. Irgendwo dazwischen. Ein Leben zwischendrin, mittenmang – zeitlich, inhaltlich, räumlich. Das beschreibt ein Grundgefühl, wo alte Gewissheiten, stabilisierende Traditionen und gute Gewohnheiten sich verdünnisiert haben, der Fuß aber noch keinen stabilen neuen Grund ertastet hat.
Schon und noch nicht – auch theologisch: das Reich Gottes ist schon da und gleichzeitig noch nicht vollendet. Dieser sog. eschatologische Vorbehalt kennzeichnet unser Leben als eines „dazwischen“ und als Ausdruck eines trotzigen „Dennoch“. Eine Rose zwischen den Dornen.
Eine Dichterin des „Dennoch“ ist Hilde Domin (1909-2006), wenn sie von sich sagt: „Ja, ich bin ein Dennoch-Mensch! Mein Glaube ist, dass man dennoch Vertrauen, dennoch Zuversicht haben kann.“ Diese Trotzkraft steht auch auf dem Grabstein auf dem Bergfriedhof in Heidelberg, wo sie und ihr Mann beerdigt sind:
"Wir setzten den Fuß in die Luft und sie trug."
In allem Dazwischen ein Dennoch.
Ihre Christine Ursel